Beschreibung

Wie zeigt sich Hochsensibilität?

Hochsensibilität ist eine physiologische Besonderheit, eine höhere sensorischer Verarbeitungssensitivität (sensory-processing sensitivity) sorgt für eine intensivere Wahrnehmung der 5 Sinne, von Gefühlen und Geschehnissen. Hochsensible Menschen haben eine komplexere Verarbeitung von Eindrücken, Erlebtem und benötigen mehr Rückzug um diese Überreizung zu verarbeiten.

Hochsensibilität ist angeboren! Frauen und Männer betrifft es zu gleichen Teilen! Es ist keine Krankheit 😉
ca. 15 bis 20 % der Bevölkerung sind High Sensitive Person (HSP) auf deutsch: hochsensible Meschen (HSM)

Du bist rascher gereizt von lauten Geräuschen, grellem Licht, unangenehmen Gerüchen? Kratzige Stoffe, Hungergefühl und Gewaltfilme bereiten Dir Unbehagen? Du bist sehr empathisch und nimmst Gefühle und Stimmungen anderer wahr und fühlst mit? Du denkst viel nach und bist gerne alleine? Menschen vertrauen Dir oft ihre Probleme an? Menschenansammlungen und Trubel meidest Du? Du fühlst Dich oft nicht dazu gehörig und schon immer etwas anders als die anderen?

Bin ich hochsensibel? Test findest Du unterhalb!

kurz zusammengefasst

intensivere Wahrnehmung der Sinne, Eindrücke, Stimmungen, Gefühlen
große Empathie und gutes Einfühlungsvermögen
langer emotionaler Nachklang des Erlebten und der Geschehnisse
schmale Komfortzone

Hochsensibilität ist eine Herausforderung im Alltag, im Job und in Beziehungen, für den Körper und Geist. Man ist rasch erschöpft! Dazu kommt, dass nahezu 90 %, also der Großteil der Gesellschaft (!) eben anders tickt! Die westliche Gesellschaft ist zudem eine Leistungsgesellschaft mit „Werten“ wie Geld, Besitz und Karriere. So ist der Umgang mit sehr sensiblen Menschen zum einen ungewohnt und zum anderen steckt es – selbst in den heutigen Generationen – noch in unseren Köpfen fest, man soll nicht so verweichlicht sein.

Aber es bringt viele Vorteile mit sich, wenn man gelernt hat, Hochsensbilität zu akzeptieren und nicht dagegen ankämpft. Diese besonderen Wahrnehmungsgaben können auch beruflich und privat eingesetzt werden! Anzustreben, wie Normal-Sensible durch Arbeitsleben und Beziehungen zu gehen, um sich von der Gesellschaft nicht ausgeschlossen zu fühlen, wird Schwierigkeiten mit sich bringen, da HSPs Rückzug benötigen, um Überreizung und Eindrücke zu verarbeiten. Bei jeder Feier dabei sein….? Im Großraumbüro zu arbeiten? eher nicht … HSP benötigen ein Umfeld, wo sie nicht so vielen Reizen ausgesetzt sind.

Hochsensible Menschen (HSP) und Partnerschaft

Hochsensible und „Normalsensible“
Hochsensible und Hochsensible
Hochsensible/ Empathen und Narzissten

Kennt sich ein Hochsensibler selbst ganz gut, dann sollte er dem Partner im Vorfeld aufklären und mitteilen, dass bestimmte Abläufte, Situationen und Gefühle zu anstrengend für ihn sind und zu Überreizung führen. Am besten Beispiele bringen, damit auf beiden Seiten darauf eingegangen werden kann. Denn was dem normalsensiblen Partner harmlos erscheint, kann für den HSP bereits eine ziemliche Überstimulierung darstellen! Seine Laune sinkt, er ist gereizt, zieht sich zurück. Er ärgert sich, dass der andere – für seine Begriffe – unsensibel reagiert und es kommt zum Streit. Kommunikation und Verständnis sind hier sehr wichtig.

Treffen zwei Hochsensible aufeinander sollte man meinen, es wäre leichter, da durch eigene Erfahrungen Verständnis vorhanden ist. Jedoch gibt es unterschiedliche Ausprägungen und Typen. Auch hier sind Verständnis und Kommunikation gute Begleiter. Zum Beispiel gibt es:

– introvertierte als auch extrovertierte Hochsensible

– psychomotorischer Typ, intellektueller Typ

– sinnlicher Typ, – emotionaler Typ

Achtung! Empathen und HSP lieben Beziehungen und geben gerne, passen sich gerne an! Sie sind daher anfällig für Narzissten, diese nutzen sie zu ihrem Vorteil aus. Das ausgeprägte Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein lässt sie leider viel länger in diesen toxischen Beziehungen verharren als „Normalos“. Sich abzugrenzen ist schwierig für HSPs und so passiert es schleichend nach Jahren, dass sie die eigene Persönlichkeit aufgegeben haben (durch Manipulation und Konditionierung) und nur noch das Leben des narzisstischen Partners führen.

interessante Clips zum Thema findest Du auf YouTube!

Bin ich hochsensibel? der Test

Es gibt einige typische Anzeichen, die stark für eine hochsensible Persönlichkeit sprechen – je mehr der folgenden Aussagen zutreffen, desto wahrscheinlicher sind Sie hochsensibel.

Ich reagiere empfindlicher auf laute Geräusche, grelles Licht, Kälte und fühle intensiver –> ich bin dann überreizt und gereizt.
Ich habe eine ausgeprägte Empathie: Ich nehme die Gefühle anderer Menschen rasch wahr! Mimik und Gestik meiner Mitmenschen verraten mir genau, wie es in ihnen aussieht, was sie denken und fühlen.
Ich kann die Stimmung im Raum gut einschätzen.
Geht es einem Menschen in meiner Umgebung nicht gut, fühle auch ich mich automatisch schlecht.
Ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Ich kann es nicht ertragen, wenn jemand ungerecht behandelt wird.
Es fällt mir häufig schwer, mich zu entscheiden.
Ich kann gut zuhören.
Ich bin schmerzempfindlich und reagiere auf Medikamente intensiver.
Ich habe eine reiche Gedankenwelt und empfinde Eindrücke und Emotionen sehr intensiv.
Ich bin ein gründlicher Denker, auf andere wirke ich oft nachdenklich.
Schöne Musik, Landschaften oder beeindruckende Kunstwerke können intensive Emotionen in mir wecken.
Ich bin ein sehr hilfsbereiter Mensch – manche sagen mir ein Helfersyndrom nach.
Ich mag keine Filme oder Serien, in denen Gewalt und Blut eine große Rolle spielt.
Ich neige sehr zum Fremdschämen.
Ich mache mir häufig Sorgen um die Zukunft – nicht nur meine eigene, sondern auch die der kommenden Generationen.
Städtereisen empfinde ich als anstrengend und teilweise als überfordernd.
Ich bin konfliktscheu und sehr kompromissbereit – kommt es doch zu einer Auseinandersetzung, beschäftigt sie mich noch lange danach.
In dem Bemühen, anderen zu helfen, vergesse ich häufig, auf meine eigenen Bedürfnisse zu achten.
Wenn ich kritisiert werde, geht mir das sehr nah und beschäftigt mich lange.
Mir kommen schnell die Tränen.
Veranstaltungen und Plätze mit vielen Menschen empfinde ich als anstrengend – ich hätte dann lieber meine Ruhe.
Bei neuen Bekanntschaften fällt es mir schwer, mich zu öffnen – Fremden begegne ich eher reserviert und zurückhaltend.
In meiner Partnerschaft ist es mir neben einer tiefen Verbundenheit wichtig, dass ich mich geborgen fühlen und ganz ich selbst sein kann.
Wenn ich etwas Trauriges in den Nachrichten sehe, geht mir das sehr nah und kann meine Stimmung für den Rest des Tages beeinflussen.
Wenn Kleidung auch nur im geringsten kratzig ist, kann ich sie nicht tragen.
Ich arbeite sehr sorgfältig und gewissenhaft.
Im Job wünsche ich mir eine Aufgabe, die mir sinnvoll erscheint und bestenfalls dazu beiträgt, die Welt ein bisschen besser zu machen – wenn auch nur für einzelne Menschen.
Wenn ich hungrig bin, schlägt mir das schnell auf die Stimmung und Konzentrationsfähigkeit.
Ich brauche Rückzugsmöglichkeiten, um Energie zu tanken.
Ich kann mich stundenlang in Tagträumen verlieren.
Ich erschrecke sehr leicht.
Bin ich hungrig, bin ich unleidlich, sehr gereizt und schlecht gelaunt.
Hochsensible sind Schöngeister und Ästheten – sie fühlen sich in einem nicht adäquatem Umfeld unwohl, es bereitet ihnen Unbehagen.
HSP sind anfälliger für Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien
HSP mögen Small Talks nicht, sondern lieben tiefere Gespräche.
HSP reagieren viel intensiver auf Alkohol.

Quelle Praxisvita.de

Harke, Sylvia (2017): Wenn Frauen zu viel spüren: Schutz und Stärkung für Hochsensible, München: Droemer Knaur. | Herzberg, Philipp Yorck (2020): Hochsensibilität, in: Wirtz, Markus Antonius (Hrsg.), Dorsch – Lexikon der Psychologie, Bern: Hogrefe.